Wertvolle Unterstützung für Kehlkopfkrebspatienten am St. Marienhospital – Selbsthilfegruppe feiert 10-jähriges Bestehen
Vechta. Kehlkopf-Erkrankungen können für den Patienten einen operativen Eingriff bedeuten. Die Lebensweise der Betroffenen kann stark beeinträchtigt werden. Hier leisten die Mitarbeiter der HNO-Klinik des St. Marienhospitals Vechta sowie die Selbsthilfegruppe der Kehlkopfoperierten wertvolle Hilfe. Die Selbsthilfegruppe feiert nun ihr zehnjähriges Bestehen und lädt zu diesem Anlass alle Betroffenen, Angehörigen und Interessierten zu einer kleinen Feier nebst Informationsausstellung am Samstag, 05. Oktober 2013, von 15.00 bis 18.00 Uhr in das Vechtaer Rathaus ein.
Vor über zehn Jahren gründete die Sprachtherapeutin Sylvia Schmidt eine Selbsthilfegruppe für kehlkopfoperierte Patienten in Vechta. Im September 2003 schlosssich diese Gruppe dem Landesverband Niedersachsen an und wurde somit eine selbstständige Gruppe im Landesverband Niedersachsen e.V. Heute gehören ihr 30 Mitglieder an, die aus den Landkreisen Vechta, Cloppenburg und Diepholz kommen.
Bei den Treffen der Gruppe stehen neben dem Erfahrungsaustausch auch der Rat bei Problemen, die Information über medizinische Neuerungen und praktische Angebote zum Erlernen des Sprechens und natürlich das gesellige Beisammensein auf dem Programm. Die Selbsthilfegruppe trifft sich etwa alle zwei Monate im S-Punkt in Vechta (Allensteiner Straße 23).
Bei der Kehlkopfentfernung ist eine künstliche Atemöffnung am Hals erforderlich. Denn nur auf diese Weise ist die Trennung von Speise- und Atemweg gewährleistet. Eine normale Stimmgebung ist danach nicht mehr möglich, weil dem Patienten keine Stimmlippen mehr zur Verfügung stehen. Sowohl das Essen und Trinken als auch das Sprechen muss wieder neu gelernt werden. Für die Betroffenen ist es meist schwer, mit den Folgen zu Recht zu kommen. Sowohl die körperliche und nervliche Belastung als auch die Angst, zu kommunizieren ist groß. Einige Patienten ziehen sich in ein Schneckenhaus zurück und nehmen weniger am sozialen Leben teil.
Ingeborg und Richard Kleier sind Leiter der Selbsthilfegruppe, ausgebildete Patientenbetreuer und sprechen aus eigener Erfahrung. „Als vor kurzem eine Betroffene merkte, dass ich als Gleichgesinnte trotzdem sprechen kann, hat sie mich aus Erleichterung in den Arm genommen und fest gedrückt“, berichtet Ingeborg Kleier. Besonders diese Erlebnisse zeigen, wie wichtig die Arbeit der Gruppe ist.
„Die enge Zusammenarbeit zwischen behandelnder Klinik, dem Patientenbetreuer der Selbsthilfegruppe und den betroffenen Patienten ist ein fester Bestandteil unseres Therapiekonzeptes“, berichtet Dr. Knut Frese, Chefarzt der HNO-Klinik am St. Marienhospital Vechta. „Die regionale Selbsthilfegruppe aus den Landkreisen Vechta, Diepholz und Cloppenburg leistet hervorragende und wertvolle Dienste für die Patienten“, fährt er fort. Dr. Frese wird bei dem Jubiläum ein Grußwort sprechen. Zusammen mit seinem Team steht er den Fragen der Besucher gerne Rede und Antwort und informiert zum Beispiel über neue Therapieoptionen bei Kopf-Hals-Tumoren. Bis vor einigen Jahren mussten Patienten zur Krebsbehandlung im Kopf-Hals-Bereich oft weite Wege in Kauf nehmen. Heute nehmen immer mehr Patienten auch aus den benachbarten Kreisen das umfassende Behandlungsangebot am St. Marienhospital Vechta in Anspruch. Über modernen Lösungen für Kehlkopflose, zum Beispiel für den alltäglichen Gebrauch, informieren einige Hilfsmittel-Hersteller im Rahmen der Ausstellung.
Kontakt Selbsthilfegruppe der Kehlkopfoperierten:
Richard und Ingeborg Kleier
Tel.: (05491) 976055
richard.kleier@web.de