Sprache und Demenz – neue Diagnostik erforscht
Menschen mit Alzheimer-Demenz leiden an Gedächtnisstörungen - das ist an sich keine neue Erkenntnis. Telefonnummern, Geburtstage und Namen werden schleichend immer mehr vergessen. Aber werden diese als Gedanke oder als Wort vergessen? Welche Informationen gehen zuerst verloren? Gibt es bestimmte Stellen im Gehirn, die dafür verantwortlich sind? Diesen und weiteren Fragen widmet sich seit einigen Jahren Fedor Jalvingh, Sprachtherapeut in der Abteilung für Geriatrie des St. Marienhospitals Vechta und Doktorand der Universität Groningen. Gestern präsentierte er zugehörige Testergebnisse auf einem internationalen Kongress in Venedig.
Fedor Jalvingh erforscht inwiefern Sprache mit dem Gedächtnis und anderen Gehirnfunktionen verknüpft ist und sich möglicherweise bei Menschen mit Alzheimer-Demenz und anderen Demenz-Syndromen (wie Parkinson-Demenz und Frontotemporal-Demenz) verändert. Für seine Studie hat der Sprachwissenschaftler viele Menschen mit Demenz aus dem Landkreis Vechta untersucht und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass bereits in sehr frühen Stadien der Demenz-Erkrankung sprachliche Abweichungen nachweisbar sind. „Diese sprachlichen Veränderungen treten schon so früh auf, dass sie eine wichtige Rolle in der Diagnostizierung einer Demenz erfüllen können“, erläutert er.
Für seine Studie hat Jalvingh mit der Universität Groningen Sprachtests entwickelt die erfolgreich nachweisen können, ob Hinweise für eine Demenz vorliegen. Die Tests unterscheiden zwischen dem normalen Alterungsprozess und Demenz, zwischen Demenz und Sprachstörung nach einem Schlaganfall und zwischen unterschiedlichen Demenzsyndromen.
Kontakt: Fedor Jalvingh – Geriatrie - Sprachtherapie
Fon (0 44 41) 99 -2739