Palliativstützpunkt Cloppenburg mit neuen Netzwerkpartnern
Menschen, die an einer unheilbaren Krankheit leiden, benötigen eine professionelle und kontinuierliche Begleitung sowie palliativmedizinische Versorgung. Noch wichtiger ist vielen Patienten jedoch der Verbleib in ihrem heimischen Umfeld. Der vor sechs Jahren ins Leben gerufene Palliativstützpunkt Cloppenburg hat es sich zur Aufgabe gemacht, schwerkranken Menschen medizinische und therapeutische Unterstützung anzubieten, ohne ihnen das gewohnte Lebensumfeld zu nehmen. Der Aufenthalt im Krankenhaus soll nur einen Teil der umfassenden Begleitung ausmachen. Das Kooperationsmodell, an dem sich das St. Josefs-Hospital Cloppenburg maßgeblich beteiligt, umfasst zwölf direkt an den Stützpunkt angegliederte Palliativmediziner sowie speziell geschulte pflegerische Fachkräfte.
Repräsentativen Umfragen zufolge wünschen sich über 80 Prozent der unheilbar erkrankten Patientinnen und Patienten, die ihnen verbleibende Lebenszeit zu Hause verbringen zu können. Die sogenannte Spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) überträgt das ganzheitliche Betreuungskonzept einer stationären Palliativversorgung aus medizinischer und pflegerischer Symptomlinderung, psychosozialer Beratung und seelsorgerischer Begleitung auf das Zuhause der Patienten.
Dr. med. Matthias Wenck, Vertreter der niedergelassenen Ärzte im Netzwerk, gehört zu den Gründungsmitgliedern des Palliativstützpunkts. Er hebt den Nutzen für Patienten in ihrer körperlichen und emotionalen Ausnahmesituation hervor: „Die Situation zu Hause muss vorbereitet und die Angehörigen müssen einbezogen werden. Neben allen medizinischen Aspekten ist es uns wichtig, ein stressfreies Umfeld zu gewährleisten und als qualifizierte Ansprechpartner für die Patienten und ihre Familien da zu sein“. Sein palliativmedizinischer Kollege Joachim Alexander Kirchberg ist dem Netzwerk vor wenigen Monaten beigetreten und zieht bereits jetzt eine positive Bilanz der Zusammenarbeit: „Wir nehmen unsere Patienten intensiver wahr. Aber auch der wichtigen Zielgruppe der Angehörigen unheilbar erkrankter Menschen können wir vermitteln, wie die medizinische Therapie zum Wohl des Patienten fortgeführt werden kann, auch wenn keine Heilung mehr möglich ist“.
Am St. Josefs-Hospital bildet die palliativmedizinische Versorgung seit vielen Jahren einen Schwerpunkt innerhalb der Inneren Medizin. Nach Dr. med. Aloys Klaus, der die Palliativmedizin im Cloppenburger Krankenhaus etabliert und fachlich ausgebaut hat, wird nun der Chefarzt der Onkologie und Hämatologie, Priv.-Doz. Dr. med. Jörg Bäsecke, die medizinische Verantwortung für den Bereich übernehmen.
Kooperationspartner im Netzwerk, das neben dem Landkreis Cloppenburg auch den Nordkreis Vechta umfasst, sind neben den niedergelassenen Ärzten unter anderem mehrere Pflegedienste, der ambulante Hospizdienst, das St. Pius-Stift, das Hospiz St. Anna in Dinklage, die psychologischen Beratungsstellen und die katholische Pfarrgemeinde St. Andreas.
Für weitere Informationen zur Palliativversorgung steht Dieter Rolfes, Koordinator des Palliativstützpunkts Cloppenburg, unter Tel. 04471-16-1617 gerne zur Verfügung.