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Krankenhäuser Vechta und Lohne sind jetzt Schwestergesellschaften

Krankenhäuser Vechta und Lohne sind jetzt Schwestergesellschaften

Ein Krankenhaus mit zwei Standorten – dieses Ziel verfolgen die Verantwortlichen des St. Franziskus-Hospitals Lohne und des St. Marienhospitals Vechta. Mit der rechtlichen Eingliederung des Lohner Krankenhauses in die Schwester Euthymia Stiftung wurde Ende Juli nun eine Grundlage geschaffen, auf der die bereits bestehende enge Zusammenarbeit weiter intensiviert werden kann.

Dr. Rudolf Kösters, Vorsitzender des Stiftungsrates der Schwester Euthymia Stiftung: „Es war immer unser Ziel, den teilweise ruinösen und jahrzehntelang bestehenden Wettbewerb zwischen diesen so nah beieinanderliegenden Hospitälern zu beenden. Nein, nicht nur zu beenden, sondern durch eine gelebte Kooperation zu ersetzen. Dieser Zusammenschluss unter dem Dach der Schwester Euthymia Stiftung ist ein Meilenstein – wir sind froh und ein wenig stolz, das geschafft zu haben.“ Er bedankt sich besonders bei den Trägervertretern des St. Franziskus-Hospitals für den Mut, diesen Schritt zu gehen. Dechant Rudolf Büscher, Vorsitzender des Kuratoriums: „Wir sind der festen Überzeugung, dass diese Entwicklung für die Patienten und Mitarbeiter sehr positiv ist.“

Die Schwester Euthymia Stiftung übernimmt durch den nun geschlossenen Vertrag die Mehrheit der Anteile am Lohner Krankenhaus, das dadurch zu einer Schwestergesellschaft der Krankenhäuser Vechta und Cloppenburg wird. Die Stiftung St. Franziskus-Hospital Lohne bleibt als Minderheitsgesellschafterin beteiligt; das umfasst auch und gerade wesentliche Grundsatzfragen.

Ein Krankenhaus mit zwei Standorten: das bedeutet eine Größenordnung von 480 Betten und etwa 1.600 engagierten Mitarbeitern. Es handelt sich um das größte Krankenhaus der Region mit einem sehr weitgespannten Leistungsspektrum und verschiedenen leistungsfähigen Schwerpunkten. Im Jahre 2014 wurden rund 26.000 Patienten stationär versorgt. „Wir wollen und werden Kompetenzen bündeln, Synergien nutzen und die Standorte sichern“, so Ulrich Pelster, Geschäftsführer der Kliniken und Vorstandsvorsitzender der Schwester Euthymia Stiftung und Michael gr. Hackmann, Vorstand der Schwester Euthymia Stiftung. „Diesem Ziel sind wir mit der rechtlichen Verbindung ein großes Stück nähergekommen.“ In der nächsten Zeit würden nun Schritt für Schritt die Leistungsstrukturen partnerschaftlich und verbindlich abgestimmt werden.

Sichtweise des Landes

Dr. Boris Robbers, Referatsleiter Krankenhausplanung im Sozialministerium Hannover, kommentiert: „Das ist ein richtiger Schritt zur richtigen Zeit. Es handelt sich um zwei gut aufgestellte Krankenhäuser in einem Landkreis mit sehr hoher Eigenversorgungsquote. Der eingeschlagene Weg der Spezialisierung und Schwerpunktbildung wird die dauerhaft gute Versorgung sichern. Jahrzehntelanger Wettbewerb wird durch Zusammenarbeit ersetzt.“ 

Bürgermeister und Landkreis

Die Bürgermeister der Städte Vechta und Lohne, Helmut Gels und Tobias Gerdesmeyer, erklären: „Als Bürgermeister der Krankenhausstandorte Vechta und Lohne werden wir weiterhin daran mitarbeiten, die beiden unverzichtbaren Hospitäler wie ein Krankenhaus mit zwei Standorten zu organisieren.“ Dies sieht auch der Landrat des Landkreises Vechta, Herbert Winkel, so: „Die Krankenhäuser im Landkreis Vechta werden von kirchlichen Trägern geführt. Als Landrat begrüße ich die Zusammenführung der Häuser Vechta und Lohne ausdrücklich. Gerade in der letzten Zeit konnten wir feststellen, dass eine intensive Kooperation unerlässlich für ein erfolgreiches Wirken im Hinblick auf die Landespolitik ist. Außerdem stärkt dieses die Standorte der Krankenhäuser im Landkreis Vechta.“

Mitarbeiter und Chefärzte

Die Vorsitzende der Mitarbeitervertretung des St. Franziskus-Hospitals, Luise Wolking: „Die Mitarbeiter des St. Franziskus-Hospitals Lohne freuen sich über den Zusammenschluss mit dem Marienhospital Vechta und hoffen auf eine gute Zusammenarbeit. Miteinander in die Zukunft ist für die Menschen unserer Region, für uns Mitarbeiter und für ein gutes und leistungsstarkes Angebot, die beste Lösung. Auf zwei Beinen lässt es sich sicherer gehen!“ Dr. Andreas Rahn ist Ärztlicher Direktor des St. Franziskus-Hospitals: „Unter den gegenwärtigen schwierigen Rahmenbedingungen für Krankenhäuser im ländlichen Niedersachsen ist die enge Zusammenarbeit der Krankenhäuser Vechta und Lohne für die Gesundheitsversorgung der hiesigen Bevölkerung von zentraler Bedeutung. Nur durch diese Kooperation kann das vorhandene Niveau an wohnortnaher medizinischer Versorgung aufrechterhalten und weiter dem medizinischen Fortschritt und der demographischen Entwicklung angepasst werden.“ Sein Pendant in Vechta, Privat-Dozent Dr. Christian Hönemann, stellvertretender Ärztlicher Direktor: „Als Anästhesist und stellvertretender Ärztlicher Direktor des Marienhospital Vechta befürworte ich ebenfalls die Zusammenlegung der der Krankenhäuser in Lohne und Vechta. Gerade unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen (fehlendes Fachpersonal, Ärztemangel) und der fehlenden Refinanzierung durch Bund und Länder, macht eine solche Konzentration Sinn. Schwerpunktbildung, gemeinsame Nutzung apparativer Ressourcen ermöglichen eine optimale Versorgung vor Ort und sichert die Ausbildung qualifizierten Nachwuchses. Es ist meine feste Überzeugung, dass in Zukunft nur die Krankenhäuser überleben, die ausreichend qualifiziertes Personal vorhalten, um ihre Angebote 24 h am Tag, 365 Tage im Jahr zu erbringen. Dies ist erst ab einer bestimmten Größe eines Krankenhauses möglich, die mit dieser Kooperation erreicht wird.“ Auch die Mitarbeitervertretung des Krankenhauses Vechta unterstützt die Entwicklung: „Dieses Zusammengehen der Häuser, was politische Unterstützung findet, stärkt die Gesundheitsversorgung  dieser Region. Attraktive Arbeitsplätze werden erhalten und Patienten wird auch in Zukunft eine gute medizinische Versorgung geboten.“, so Georg von Lehmden, Vorsitzender der Mitarbeitervertretung.

Arbeitsgemeinschaft katholischer Krankenhäuser und Kassenärztliche Vereinigung

Dr. Martin Pohlmann ist Geschäftsführer der katholischen Krankenhäuser beim Landescaritasverband: „Noch vor kurzem wäre ein solcher Zusammenschluss zwischen Lohne und Vechta undenkbar gewesen. Es ist vorbildlich, dass die Trägervertreter, die Leitung und mehrheitlich auch alle Mitarbeiter diesen richtigen Schritt jetzt auch aktiv unterstützen. Beide Standorte können davon nur profitieren!". Der Geschäftsführer der Kassenärztlichen Vereinigung, Bezirksstelle Oldenburg, Helmut Scherbeitz:  „Wir haben viele Berührungspunkte mit den Krankenhäusern im Landkreis Vechta, namentlich den Häusern in Vechta und Lohne. Die Zusammenarbeit in der Vergangenheit war gut, sie wird im Zuge der Zusammenführung sicherlich noch intensiver werden.“