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Innovativer Herzschrittmacher erstmals erfolgreich implantiert

Innovativer Herzschrittmacher erstmals erfolgreich implantiert

Mit der neuartigen Kombination zweier Behandlungsverfahren wurde ein Patient im St.-Josefs-Hospital Cloppenburg erfolgreich therapiert

Ein unter Herzschwäche leidender Patient hat jetzt im St.-Josefs-Hospital Cloppenburg einen innovativen Herzschrittmacher bekommen. Dr. Abdulkarim Alhariri, seit dem 1. März neuer Leitender Oberarzt in der Kardiologie, implantierte Albert Crone aus Garrel das komplexe Schrittmachersystem erstmalig und erfolgreich mit Unterstützung durch den Kardiologen und Rhythmologen Dr. Wolfgang Kranig, Experte in der CRT-Schrittmachertherapie.

Crone sagte: Wenn er vor dem Eingriff nur fünf Meter gegangen sei, habe er sich erst wieder erholen und nach Luft schnappen müssen. Schlaf habe er auch nicht richtig finden können. Er sei spät ins Bett gegangen mit der Angst, doch wieder irgendwann keine Luft zu bekommen. „Ich musste zwischendurch oft wieder schnell auf die Bettkante, um nach Luft zu ringen. Jetzt kann ich wieder super schlafen und auch Radfahren“, freut er sich über die erfolgreiche Therapie: Er sei zuletzt schon 20 Kilometer mit dem Rad gefahren und das ganz ohne Probleme.

Der neu entwickelte, innovative Schrittmacher ist eine Kombination aus zwei verschiedenen Schrittmachern, den CRT- und HIS-Schrittmachern. Dabei steht CRT für cardiale Resynchronisations-Therapie (bei Patienten mit Herzschwäche) und HIS-Schrittmacher für eine Schrittmacher-Stimulation, die am frühesten Punkt der elektrischen Leitungen der Herzhauptkammern, dem His-Bündel, ansetzt.

Der neue Schrittmacher wird kurz als HOT-CRT bezeichnet. Die neuartige Behandlungsstrategie führt zu einem weltweiten Umbruch in der Herzschrittmachertherapie. Am St.-Josefs-Hospital ist das innovative Operationsverfahren das erste Mal erfolgreich eingesetzt worden. „In Deutschland gibt es nur sehr wenige Kliniken, die einen solchen Eingriff bereits durchgeführt haben“, so Dr. Alhariri. Die innovative Behandlungsstrategie führte zu einer deutlicheren Verbesserung der Herzschwäche des Patienten, als es die konventionelle Therapie hätte leisten können.

Die bisher bekannte CRT-Schrittmachertherapie etablierte sich während der letzten beiden Jahrzehnte weltweit zur Behandlung einer Herzschwäche. Obwohl die CRT sehr erfolgreich ist, verbleibt dennoch eine relativ große Anzahl von Patienten, die nur unzureichend oder nicht auf diese Behandlung ansprechen. Hier liegt der große Vorteil des HOT-CRT: Durch die Kombination der zwei etablierten Behandlungsstrategien wird das herzeigene Reiz-Leitungssystem stimuliert, wodurch eine natürliche Aktivierung der Herzkammern ausgelöst wird. Der Reiz trifft wie ein echtes Signal gleichzeitig in beiden Herzkammern ein. Herkömmliche Schrittmacher hingegen werden an der Spitze der rechten Herzkammer befestigt. Geben sie nun einen elektrischen Impuls ab, breitet sich dieser „unnatürlich“ von der rechten in die linke Herzkammer aus.

Dank des neuen verbesserten Verfahrens ist es gelungen, den Zustand des Patienten entscheidend zu verbessern. Die Schwester-Euthymia-Stiftung investiert an ihren Standorten kontinuierlich in neue Technologien und kompetente Mitarbeitende, um ihre Spitzenleistungen für die Gesundheitsversorgung der Region weiter auszubauen. Davon profitiert das St.-Josefs-Hospital als Mitglied des Verbundes.