In der Gynäkologie am St. Franziskus-Hospital Lohne arbeiten Ärzte und Hebammen Hand in Hand
Fast 450 Geburten allein im Lohner St. Franziskus-Hospital im Jahr 2017: Keine Frage, der Babyboom im Landkreis Vechta, er hält an. Gut also, wenn bei der Betreuung der Familien vor, während und nach der Geburt das Zusammenspiel aus Gynäkologie, Geburtshilfe und Neugeborenenversorgung funktioniert. So wie am Lohner St. Franziskus-Hospital.
Es ist Mittwochnachmittag. Die letzten Patientinnen der „Frauenarztpraxis in Partnerschaft“ von Dr. Anne Baron, Dr. Jens Kampers und Jaroslaw Lopuski im Facharztzentrum Lohne sind versorgt, die Arzthelferinnen auf dem Weg in den Feierabend. Zeit für die drei Ärzte, sich im Sprechzimmer mit den fünf Beleghebammen des direkt angrenzenden St. Franziskus-Hospitals zum Austausch zu treffen. Es wird gelacht, angeregt diskutiert. Schnell wird klar: Hier sitzen Menschen, die an einem Strang ziehen.
„Wir sind ein erfahrenes, eingespieltes Team und arbeiten schon seit vielen Jahren erfolgreich und auf Augenhöhe zusammen“, sagt Jens Kampers. Was dazu führe, „dass wir den werdenden Eltern eine sehr individuelle, familien- und bedürfnisorientierte Geburtshilfe anbieten können, die auf hohen medizinischen Standards basiert“.
Über die Geburtshilfe hinaus behandelt das Ärzteteam - ambulant wie stationär - Frauen bei Leiden und Erkrankungen und bietet umfangreiche Vorsorge- und Serviceleistungen an. Darunter etwa Fruchtbarkeitsuntersuchungen, Paarberatung oder alternative Verhütungsmethoden wie beispielsweise die Einlage einer Kupferkette oder eines Kupferperlenballes. Unterstützt wird es dabei derzeit von der Weiterbildungsassistentin Ana Diaconu, die nach dreijähriger Ausbildung im St. Josefs-Hospital in Cloppenburg eine zweijährige Weiterbildung in der Frauenarztpraxis absolviert.
Die individuelle Begleitung der Frauen währt mitunter viele Jahre - von der ersten Menstruation über eine mögliche Geburt bis hin zu den Wechseljahren. Das schätzen Patientinnen aus dem gesamten Landkreis Vechta und inzwischen auch aus dem Raum Diepholz. „Uns ist vor allem der enge, persönlich Kontakt zu den Patientinnen sehr wichtig. Um sie bestmöglich zu betreuen, tauschen wir uns innerhalb des Ärzteteams und mit den Hebammen aus und können so an unserem Standort alles aus einer Hand bieten“, sagt Anne Baron. Eine intensive Kooperation bestehe zudem mit der Kinderklinik des St. Marienhospitals in Vechta, das bei eventuellen Komplikationen eine optimale Versorgung der Neugeborenen sicherstellt.
In allen anderen Fällen kommt das erfahrene Lohner Team der „Hebammenpraxis in Partnerschaft“ zum Einsatz, das sich im September 2018 mit Katrin Hildebrand verstärkt hat. Die ausgebildete Hebamme arbeitete zuvor im Perinatalzentrum in Düsseldorf und verfügt über die Zusatzausbildung „Psychosoziale Beratung im Kontext pränataler Diagnostik“, mit der sie Familien mit Fehl- und Totgeburten begleiten kann.
„Gemeinsam decken wir so das gesamte Spektrum in der Geburtshilfe ab: Geburtsvorbereitung, Hilfe bei Schwangerschaftsbeschwerden, Beleggeburten, Wochenbettbetreuung, Still- und Beikostberatung, Rückbildungskurse oder auch Akkupunktur“, zählt Ines Wilk auf. Alle Hebammen wohnen in Lohne und wechseln sich bei den Geburtsvorbereitungskursen stundenweise ab. Stephanie Bornhorst: „So sind die Wege kurz und die Frauen lernen jede einzelne von uns kennen. Das ist hilfreich, um eine Vertrauensbasis zu schaffen.“
Unter der Geburt arbeiten Hebammen- und Ärzteteam professionell Hand in Hand. „Wir gewährleisten im Kreißsaal einen Facharztstandard von der ersten Minute an und können so rasche Entscheidungen treffen“, sagt Jaroslaw Lopuski. Sobald nach der Geburt alle medizinischen Untersuchungen abgeschlossen sind, ziehen Mutter und Kind auf die Wöchnerinnenstation. Diese zeichnet sich - nach der Neugestaltung mit hellen, warmen Farben - durch eine angenehme und entspannte Atmosphäre aus. Das St. Franziskus-Hospital bietet dabei auch Familienzimmer an, in die auch die Partner miteinziehen können.
Das Stationsteam arbeitet nach dem modernen Konzept der integrativen Wochenbettpflege. Es soll die Kompetenz der Mütter und Väter stärken, um so von Anfang an eine innere Bindung (Bonding) zum Kind aufzubauen. „Wir befürworten das 24-Stunden-Rooming-in und bestärken die Eltern darin, ihre Kinder immer bei sich zu haben. Das Säuglingszimmer steht als Alternative selbstverständlich zusätzlich zur Verfügung“, erzählen Christine Bischler und Tatjana Mainik.
Dass das Zusammenspiel zwischen dem Ärzteteam der „Frauenarztpraxis in Partnerschaft“ und den Hebammen in Lohne funktioniert, belegt auch das vielfach positive Feedback, das die Familien nach ihrer Betreuung zurückspielen. Und so ist es der Wunsch aller, die an diesem Mittwochnachmittag im Sprechzimmer sitzen, diese Struktur aufrechtzuerhalten. Anne Baron: „Auch deshalb sind wir stets auf der Suche nach Nachwuchs für unser Team, der diesen erfolgreichen Weg für unseren Standort mitgehen möchte.“
Bildnachweis: Barbara Wagner