Das schmerzhafte Schultergelenk
Schulterschmerzen sind für Patienten sehr belastend. Sie treten häufig schleichend über einen langen Zeitraum auf und sind trotz vielfältiger Möglichkeiten der Therapie nicht auf “Knopfdruck” abzustellen. Dr. med. Burkhard Rasch, Leitender Oberarzt der Klinik für Orthopädie, Hand- und Unfallchirurgie am St. Marienhospital Vechta, informierte vorgestern zahlreiche Zuhörer im Niels-Stensen-Haus Vechta im Rahmen des Patientenforums mit dem Titel „Die Schulter schmerzt? Keine Kraft im Arm? - Was tun?“ über die verschiedenen Ursachen sowie die möglichen operativen und nicht-operativen Behandlungsmethoden.
Die Zuhörer des Patientenforums waren überrascht, wie komplex das Schultergelenk des Menschen tatsächlich ist. Als Gelenk mit dem größten Bewegungsumfang sind Bewegungen in allen drei Ebenen und Achsen möglich. Mobilitätseinschränkungen in der Schulter machen sich im Alltag beispielsweise beim Ankleiden und Frisieren bemerkbar -insbesondere bei Tätigkeiten über dem Kopf. Ebenso verspüren Betroffene häufig Schmerzen beim Anheben der Arme über die Schulterhöhe hinaus oder bei Druck auf die Schulter selbst.
Die Gründe für die Beschwerden sind vielfältig. Eine Ursache kann wie bei allen anderen Gelenken die Arthrose (Verschleiß der Gelenkoberflächen) sein. Der Gelenkknorpel wird dabei zerstört und verliert demzufolge seine Funktion als „Stoßdämpfer“. Verschleiß tritt auch an den Sehnen der Rotatorenmanschette auf. Als Rotatorenmanschette werden mehrere Muskeln rund um das Schultergelenk bezeichnet, die die Aufgabe haben, den Oberarmknochenkopf in der sehr flachen Gelenkpfanne der Schulter zu halten. Aber auch Entzündungen oder Verletzungen können Gründe sein.
Der Facharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie und Spezielle Unfallchirurgie zeigte unterschiedliche Untersuchungsmethoden auf und welche konservativen Behandlungsmethoden vor der Entscheidung eines Gelenkersatzes zum Tragen kommen können. „Unabhängig von der Therapieform ist die Mitarbeit des Patienten eine wesentliche Voraussetzung für eine schnelle Genesung und somit zur Wiederherstellung seiner Beweglichkeit“, betonte Dr. Burkhard Rasch.