Bei Symptomen umgehend den Notruf wählen
Anlässlich des Welt-Schlaganfalltages am 10. Mai weist Dr. Heiko Dietzel, Chefarzt Krankenhauses St. Elisabeth in Damme, darauf hin, bei Symptomen umgehend den Notruf zu wählen.
„Typische Symptome sind ein hängender Mundwinkel, Sehstörungen, insbesondere Doppelbilder, Sprach- und Sprechstörungen, Schwindel, Gangunsicherheit sowie Gefühlsstörungen und Lähmungen einer Körperhälfte“, sagt er: „Aber auch sehr starker Kopfschmerz mit Übelkeit ist zu nennen. Die Problematik tritt in der Regel ganz plötzlich, also schlagartig auf.“
Bei einem Schlaganfall werde die Blutversorgung von einem Teil des Gehirns unterbrochen. Dabei komme es zum Absterben von Nervenzellen. Je länger die Mangeldurchblutung anhalte, um so mehr Zellen stürben ab. Dieses könne nur dadurch unterbrochen werden, dass die Blutversorgung wieder hergestellt werde. „Häufig geschieht dies durch Gabe von blutgerinnselauflösenden Medikamenten oder durch komplizierte Operationen, bei denen die Blutgerinnsel mittels Kathetern entfernt werden“, so der Chefarzt.
Es gebe typische Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Schlaganfällen oder Herzinfarkten deutlich erhöhten. „Das sind Erkrankungen wie Bluthochdruck, Übergewicht, Rauchen, mangelnde Bewegung, Zuckerkrankheit und Herzrhythmusstörungen wie das Vorhofflimmern“, sagt Dr. Dietzel.
Eine sehr hohe Zahl von Schlaganfällen sei durch eine Veränderung von Lifestyle-Faktoren zu verhindern. Beispielsweise reduziere die Beendigung des Rauchens das Risiko einen Schlaganfall zu erleiden um 44 Prozent. Aber auch andere Faktoren wie Bewegung, mediterrane Ernährung, Behandlung und Kontrolle des Blutdruckes oder Einstellung einer Zuckerkrankheit könnten das persönliche Schlaganfallrisiko enorm beeinflussen. Andere Faktoren, wie Lebensalter oder genetische Disposition, ließen sich leider nicht beeinflussen.
Wer Symptome eines Schlaganfalles bei sich oder anderen bemerke, solle sich unmittelbar an den Rettungsdienst wenden und nicht an den Hausarzt, Facharzt oder an das örtliche Krankenhaus. Wichtig sei die unverzügliche Zuweisung in eine Stroke unit. Diese werde überregional vom Rettungsdienst über eine digitale Bettenabfrage gesteuert, sodass der Patient schnellstens einer Klinik zugeführt werden kann, die zur Schlaganfallbehandlung auch spezialisiert sei.